Nach langen Gesprächen baten uns unsere Partner, keine Hilfstransporte mehr zu machen. Der Grund ist folgender:
Der ukrainischer Staat verlangt seit kurzem, dass die Gemeinden in der Ukraine, die von unseren Partnern die Hilfsgüter verteilen, dass jeder Kleidungssack und jedes Lebensmittelpaket dokumentiert wird – und zwar mit Name, Adresse und Passnummer. Die Gemeinden (meistens jüdische Gemeinden) sind nicht bereit, diese Listen zu führen, da sie (aus der NS- Zeit und aus dem Kommunismus) keine guten Erfahrungen mit solchen Listen gemacht haben – verständlicherweise.
Außerdem sind die Zollkontrollen ausgeufert. So mussten unsere Partner einen Hilfstransport mit Krankenhausmaterial (gebrauchte elektrische Betten, ausrangierte Krankenhaustechnik,…) an der Grenze komplett entladen, nachdem sie dort vier Tage gewartet hatten. Auf dem LKW waren auch verschiedensten Ersatzteile für Krankenhausbetten mit dabei, die nicht im Einzelnen auf der Ladeliste standen. Dies wurde Ihnen jetzt als Schmuggel unterstellt. Sie haben jetzt ein Gerichtsverfahren am Hals.
Obwohl die Hilfsgüter dringend gebraucht werden, können wir diese Entscheidung unserer Partner nachvollziehen. Bis auf weiteres können wir deshalb keine Hilfsgüter mehr annehmen, solange diese Regelung gilt. Gott sei Dank, haben wir seit vielen Jahren unsere Tätigkeit in Richtung Suppenküchen verlagert, sodass dieser Arbeitszweig mittlerweile unser Schwerpunkt geworden ist und wir uns weiter darauf konzentrieren und ausbauen wollen.